Ich btreibe seit jahren einen YouTube Kanal mit vorwiegend Reisevideos. Ie ursprünglich und auch nich bestehende Motivation ist den “daheim geblieben” Familienmitgliedern und vor allem meinem Enkel einen kleinen Einblick in mein Leben als Reisender zu geben. Da macht man sich den Einoder anderen Gedanken. Hier ein paar der Gedanken zum Thema “Inflkuencer Kultur”.
YouTube an sich ist ja eine fantastische Möglichkeit, seiner videographischen Kreativität freien Lauf zu lassen und sie einem breiten Publikum zu präsentieren. Die Crux ist nur, dass diese Plattform über Reklame finanziert wird. Diejenigen, die diese Reklame schalten und bezahlen, tun dies natürlich nach einem sehr üblichen Modell. Als Printmedien noch eine Bedeutung hatten, nannte man das „Auflage“.
YouTube geht sogar so weit, dass diese Einnahmen teilweise an die – auf Neuhochdeutsch sogenannten – Content Creators abgezweigt werden. Kommt man nicht auf entsprechende Zahlen, nimmt man an diesem Modell nicht teil. So gesehen ist das in Ordnung, denn man darf die Plattform ja kostenfrei nutzen.
Alles okay … wenn da nicht die rein auf Konsum und Profit ausgerichteten Anzeigenkunden wären. Hier findet ein interessanter Prozess statt: Viele der sogenannten „Creators“ messen ihren Erfolg rein an den Einnahmen und versuchen krampfhaft – und teils erfolgreich – den „großen Konsens“ zu bedienen. Dieser Konsens sinkt jedoch immer weiter. Siehe TikTok, Facebook, YouTube etc.
Dieser Prozess hat sich inzwischen in weiten Bereichen des kulturellen Schaffens durchgesetzt. „Content“ – ein Begriff, der in die Irre führt, denn „Inhalt“ findet man darin selten – ist eigentlich nur noch der Füllstoff zwischen der Werbung.
Im politischen Geschehen zeigt sich das natürlich auch. Wo früher (vgl. Manufacturing Consent – The Political Economy of the Mass Media von Noam Chomsky: Link) noch finanziert werden musste, kann man sich heute auf den Kleinbürger verlassen, der diese Form des „Journalismus“ ganz freiwillig betreibt.
Eine Abstumpfung auf breiter Front wird erreicht. Kriegsführung wird weitgehend ignoriert und blind akzeptiert – ebenso wie die wachsende Zahl repressiver Diktaturen.
OK, das war jetzt weit ausgeholt, sicherlich. Aber Abstumpfung beginnt im Verborgenen – und im Kleinen.
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